Weltpolitik mit weitreichenden Auswirkungen für den Harz
Auf der Konferenz von Jalta vom 4. bis 11. Februar 1945 entscheiden US-Präsident Franklin D. Roosevelt, der britische Premierminister Winston Churchill und der sowjetische Regierungschef Josef Stalin über die Neuordnung der Grenzen Europas. Über die Details wurde auf der Potsdamer Konferenz vom 17. Juli bis zum 2. August 1945 entschieden. Es entstanden zwei Staaten, die Bundesrepublik Deutschland (23. Mai 1949) und die Deutsche Demokratische Republik (7. Oktober 1949).
Die innerdeutsche Grenze war Teil des „Eisernen Vorhang“. Damit werden die politischen Machtverhältnisse zwischen 1947 und 1990 an der fast 12.500 Kilometer langen und scharf bewachte Grenze bezeichnet, die den europäischen Kontinent unüberwindbar teilt. Der Konflikt zwischen den damaligen Supermächten USA und Sowjetunion teilt die Welt in zwei Lager mit unterschiedlicher politischer Grundhaltung.
Die Grenze verlief direkt zwischen Torfhaus und dem Brocken. In den Anfangsjahren war über die Grenze im Harz reger Schmuggel möglich. Mit Beginn des Mauerbaus am 13. August 1961 in Berlin wird die innerdeutsche Grenze vollständig abgeriegelt.
Auf Westdeutscher Seite entstanden im Harz auf den höchsten Bergen Spionage-Türme der befreundeten Staaten. Der Brocken war der Brocken durch eine 3,60 Meter hohe und 1,54 Kilometer lange Betonmauer abgeschirmt.
Beim Versuch, die Grenze im Harz zu überwinden, sterben mindestens 21 Menschen durch Schusswaffengebrauch, durch Selbstschussanlagen oder durch Minen.
Mit der Wahl von Michail Gorbatschow zum Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (1985) deuten sich politische Änderungen im „Ostblock“ an. In der DDR führt das zum „Mauerfall“ und zum Umsturz der politischen Führung. Am 9. November 1989 fällt die Mauer in Berlin und an den innerdeutschen Grenzübergängen. Die Maueröffnung des streng bewachten Brockens erkämpfen Menschen aus dem Harz am 3. Dezember 1989.
Seit Mitte der 1970er Jahren hat Hansjörg Hörseljau die Grenze im Harz, die Geheimdienstanlagen auf westlicher Seite und auf dem Brocken (von Westen aus) fotografiert. Er ist dabei, als am 3. Dezember 1989 die Mauer auf dem Brocken fällt. Die Sprengungen der Spionageanlagen, viele weitere Ereignisse und den Landschaftswandel begleitet er bis heute mit seiner Kamera.
Entstanden ist eine spannende Dokumentation, die bis heute hoch-aktuell ist.